Shanghai bei Nacht

Shanghai bei Nacht

Montag, 30. September 2013

The Beauty of Huang Shan

Unser erster richtiger Trip ging zum Gebirge Huang Shan, welches südwestlich von Shanghai liegt und mit dem Bus in ca. 6 Stunden zu erreichen ist. Nachdem wir unsere Bustickets am Vorabend am Bahnhof erworben hatten, ging es am frühen Donnerstagmorgen (12.9.) los. Obwohl einige von uns von Bekannten gehört hatten, dass eine Fahrt mit einem solchen Reisebus reinster Horror sein soll, waren wir ganz zu frieden. Ein deutscher Reisebus ist seinem chinesischen Pendant in puncto Sauberkeit natürlich haushoch überlegen, aber für uns Studenten stand angesichts des günstigen Preises der Komfort an zweiter Stelle.

Nach sechs Stunden im Bus mit einem permanent hupenden Busfahrer, der sich teilweise in einer solchen Lautstärke mit seinem Begleiter unterhielt, dass selbst die Gäste aus der letzten Sitzreihe hätten einen Hörsturz erleiden müssen, kamen wir endlich in Tunxi, einer Stadt am Fuße des Huang Shan, an. Susanne hatte am Vorabend ein Hostel gebucht und trotz dieser etwas spontanen Buchung, kamen wir in den den Genuss des vom Hostelbesitzer angebotenen Abholservice und ließen uns entspannt in einem Van zum Hostel kutschieren. Das Hostel war sehr schön ausgestattet, es handelte sich um ein für chinesische Verhältnisse großes und neues Gebäude. Hier lebt der Hostelbesitzer mit seiner Familie und bietet fünf klimatisierte Zimmer mit mehreren Schlafplätzen und jeweils eigenem Bad an Reisende an.

Der Hostelbesitzer erwies sich bald als eine wertvolle Quelle für Informationen zum Huang Shan und den Sehenswürdigkeiten in dessen näherer Umgebung, da er verhältnismäßig gut Englisch sprach und früher Reisegruppen auf den Huang Shan führte. So empfahl er uns, den Nachmittag für die Besichtigung von antiken Dörfern östlich des Huang Shans zu nutzen und erst am nächsten Tag den Huang Shan selbst in Angriff zu nehmen, da selbst ein ganzer Tag nicht ausreichen würde, um sich alle schönen Plätze auf dem Bergplateau anzusehen. Wir besichtigten die zwei traditionellen Dörfer Chengkan und Tangmo, die sich als sehr schön herausstellten und unseren Nachwuchsfotografen Susanne, Kim und Sina fiel es an so einem schönen Ort leicht, wunderschöne Fotos zu machen.





Ein wahres Meisterwerk. Dafür würde ich Geld bezahlen!
Fotograf: Kim

Nach dem Besuch dieser traditionellen Dörfer machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hostel, wo unser erstes hausgemachtes traditionell-chinesische Mahl auf uns wartet. Wir bezahlten 30 Yuan (ca. 3,50€) und waren mehr als zufrieden!



Am nächsten Morgen um kurz nach sechs Uhr klingelte unser Wecker... nach einem schnellen, gehaltvollen Frühstück (gebratenen Reis mit Gemüse, der laut unserem Hostelbesitzer wegen der Anstrengung beim Besteigen des Huang Shan auch notwendig ist) fuhr uns unser Fahrer zum Fuße des Berges. Der Aufstieg begann und wir waren mehr als zweieinhalb Stunden unterwegs bis wir das Bergplateau erreichten. Auch wenn es zwischendurch wirklich anstrengend gewesen ist und man das Gefühl hatte, dass die Stufen nie ein Ende finden würden, war die Aussicht wunderschön und die Mühe hat sich ausgezahlt!







An unserem letzten Tag besuchten wir einen Bambuswald. Es war ebenfalls eine schöne Erfahrung, aber unser Aufstieg auf den Huang Shan war nicht zu toppen! 


Freitag, 20. September 2013

Shanghai – Pleased to meet you!

Vor etwas mehr als zwei Wochen kam ich nach einer tollen Zeit mit Ina in Korea in Shanghai an. Die restlichen Paderborner Studenten Mira, Susanne, Sina und Kim sollten erst am nächsten Tag nachkommen. Glücklicherweise wurde ich von Leo am Flughafen abgeholt, der einem Freund meiner Schwester ist, den sie während ihres Auslandssemesters in den USA kennengelernt hat. Er begleitete mich zu dem Appartement, welches Kim, Sina und ich uns bereits von Deutschland aus reserviert hatten. Dort traf ich den Vermieter, der mir unser neues Zuhause für die nächsten vier Monate zeigte, alle Fragen beantwortete und mir schließlich die Schlüssel übergab. Yay!

Rainbow City, unser Zuhause für die nächsten Monate! 
Nach einem kurzen Abstecher zu Walmart um Bettwäsche für die erste Nacht zu besorgen, ließen wir den Abend bei Pizza Hut ausklingen... Wie chinesisch!

Der nächste Tag verlief ähnlich wie der Tag meiner Ankunft, außer dass es sich diesmal um die Ankunft der anderen Paderborner Studenten handelte. Sina landete bereits am Vormittag und ich machte mich früh morgens nach meiner ersten Nacht in Shanghai auf zum Flughafen. Einige Stunden später kam auch Kim im Appartement an und nach einer kurzen Inspektion des Appartements und Diskussion darüber, was uns noch zu einer perfekt eingerichteten Wohnung fehlt, saßen wir in der Metro auf dem Weg zum – wie soll es auch anders sein – Walmart, um unsere Wohnung mit allen notwendigen Dingen auszustatten.

Am nächsten Tag stand die Registrierung an der Tongji Universität an. Es handelte sich um eine eher langweilige und nervige Prozedur. Dafür ließen wir am Abend nichts anbrennen und besuchten den Bund, eine Uferpromenade am Fluss Huangpu und einer der schönsten Plätze und Touristenattraktionen in Shanghai. Hier sieht man Gebäude, die während der Kolonialzeit entstanden sind. Der Bund repräsentiert heute einen der wichtigsten Finanzplätze in Asien.

The Bund – Susanne schoss ein schönes Bild von uns an der Uferpromenade

Das obere Bild hat Susanne mit ihrer tollen Spiegelreflexkamera aufgenommen. Neben Susanne sind auch Sina und Kim professionell ausgestattet, was mir manchmal "ein wenig" die Lust am Knipsen nimmt in Anbetracht der Tatsache, dass meine Bilder im Vergleich aussehen, als seien Sie mit einer Kamera aus dem letzten Jahrhundert aufgenommen worden. Ihr dürft also in meinen folgenden Posts davon ausgehen, dass ich eher die schönen Bilder von Susanne, Sina oder Kim verwenden werde – natürlich mit deren Einverständnis :-)

Wo waren wir stehen geblieben...? Der Bund! Von hier aus hat man einen genialen Blick auf die Skyline der Sonderwirtschaftszone "Pudong" auf der anderen Seite des Huangpu-Flusses.

Auch meine kleine Digitalkamera kann es manchmal mit den großen
Spiegelreflexkameras der anderen aufnehmen ;-)

Auch am nächsten Tag ging die Erkundung Shanghais weiter. Zuerst besuchten wir ein kleines Viertel, welches einen krassen Gegensatz zu der Seite Shanghais bildet, wie sie auf den beiden Bildern oben gezeigt wird.




Unsere nächste Station war dann wieder mehr auf Touristen ausgerichtet:

Als wären wir ins Bild geschnitten worden ;-)

Während der nächsten Tage machten wir uns Schritt für Schritt mit der Uni bekannt. Wir trafen einige der chinesischen Universitätsmitarbeiter, die für uns Austauschstudenten verantwortlich waren, erkundeten die beiden für uns relevanten Campus der Tongji Uni und feierten Sinas Geburtstag auf dem "Flaschenöffner". Dabei handelt es sich um das derzeit höchste Gebäude in Shanghai, wobei ein neuer, höherer Skyscraper bereits gebaut wird.




Auf diesem Bild sieht man auf der rechten Seite (auch wenn die Perspektive vermuten lässt, dass das linke Gebäude höher ist) den Flaschenöffner. Das Bild erklärt wohl ziemlich gut, wieso das World Financial Center diesen Beinamen trägt :-)

Kurz nach Mitternacht an Sinas Geburtstag :-)
Für das zweite Wochenende in China haben wir unseren ersten Trip außerhalb Shanghais geplant – es geht zum Huang Shan, ein Gebirge etwa sechs Stunden im Bus von Shanghai entfernt, welches zu den Top 5 der schönsten Orte Chinas gehört. Näheres dazu gibt es im nächsten Post!

Bis bald!!

Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf unseren Trip
nach Huang Shan! (Fotograf: Kim)

Montag, 16. September 2013

Bye bye Korea

An meinem letzten Tag in Seoul wendete ich mich der traditionellen Seite der Stadt zu und besuchte den Stadtteil Bukchon, bei dem es sich um ein traditionelles Hanokdorf handelt. Man taucht hier in die Vergangenheit Koreas ein und erlebt den krassen Kontrast zwischen den breiten Straßen und Hochhäusern des modernen Seouls und den kleinen, schmalen Gässchen und Hanoks in Bukchon. Gleich zu Beginn meiner Tour durch das Viertel machte ich mich in einem kleinen Museum mit der Architektur und Bausweise der Hanoks vertraut und angelte mir einen kleinen Guide, der mich durch das Viertel führen wurde ohne dass ich die wirklich schönen Plätze verpasse.








Nach dem Besuch im Hanokdorf war ich bestens mit traditionellen koreanischen Häusern vertraut und es ging nun daran, die Koffer für die nächste Station zu packen: SHANGHAI! 

Für unseren letzten gemeinsamen Abend in Seoul haben Ina und ich uns Tickets für eine Tanzshow besorgt und es stellte sich als eine geniale Idee heraus. Die Tänzer interagierten mit dem Publikum und die Stimmung war einfach toll! Es war nicht nur ein passives Erleben sondern man war eingeladen mitzumachen, seinen Emotionen und seiner Begeisterung freien Lauf zu lassen und am Ende wurde zusammen getanzt. Die Tänzer begeisterten nicht nur mit ihren Moves sondern auch mit ihrem Witz und Humor. 






Ein würdiger Abschied von Korea! 



Sonntag, 15. September 2013

Gangnam! Gangnam?

Heute stand ein Besuch im Viertel Gangnam an. Im Reiseführer wurde eine Straße mit vielen Boutiquen empfohlen, die sich zwar zum Shopping eignete, aber unserem studentischen Budget nicht unbedingt entsprach. 


Auch die zweite Empfehlung aus dem Reiseführer das Museum of Korean Embroidery erwies sich als Flopp. Kurz darauf trennten Ina und ich uns, da ihr erster Kurs an der Uni anstand und ich nahm mir vor einfach an der U-Bahn-Station "Gangnam" auszusteigen und mich überraschen zu lassen. Es hat sich gelohnt! Ich fand mich auf einer großen, modernen Straße mit zahlreichen verglasten Hochhäusern, allen möglichen Geschäften, Restaurants und Boutiquen wieder. Wunderschöne Menschen auf der Straße und geschäftiges Treiben ließen das wahre Gangnam erkennen. 


Den Abend verbrachten wir mit drei Koreanern beim Barbeque mit anschließendem Barbesuch. Eine der Koreaner habe ich auf dem Ewha-Campus kennengelernt als ich mal gelangweilt auf Ina wartete, die mit ihrem Buddy unterwegs war. Es stellte sich heraus, dass sie früher ebenfalls zu den Buddys gehörte, die sich um Austauschstudenten kümmerten. Sie bot an mir mal Seouls Nachtleben zu zeigen und diese Chance ließ ich mir natürlich nicht entgehen :-) 





Seoul - City with Soul

Nach einem schönen Aufenthalt auf der südkoreanischen Insel Jeju flogen wir am 29. August nach Seoul. Hier wird Ina ein Semester lang an der Ewha Womans University studieren und ich konnte mir eine Woche lang Seoul ganz genau ansehen!

Den ersten Abend verbrachten wir zusammen mit einer Menge anderer Austauschstudenten und den koreanischen Buddys in einer Bar - inklusive gewonnener dance battle mit einem Starbucksgutschein als Preis, der ein internationales Frühstück am darauffolgenden Morgen sicherstellte :-)

Am folgenden Tag erkundeten wir zunächst den kleinen Shopping-District auf dem Campus der Ewha bevor wir uns am späten Nachmittag auf den Weg zum Han-Fluss machten, der die Stadt in zwei Hälften teilt. Von einer Fähre aus konnten wir uns die Skyline des Bankenviertels bestaunen und den Sonnenuntergang genießen. 



Der letzte Punkt auf unserer Agenda war der Besuch eines Restaurants, in dem man am Tisch einen eigenen Wok hat. Die frischen Zutaten (verschiedene Sorten Fleisch und Gemüse) werden vor den Augen der Gäste zubereitet. Dazu gab es ein Buffet mit Kimchi (eingelegter Kohl, leicht scharf), Kohlrabi, Rettich (yammiiii!) und anderen Salaten und Gemüsesorten. 

 

Es wird auch dafür gesorgt, dass die Gäste auch nach dem Barbeque am Tisch fleckenfrei nach Hause gehen können :-)


Den nächsten Tag verbrachten wir mit einer Stadtrundfahrt im Hop-on Hop-off City Tour Bus. Unsere erste Station war den Namdaemun Market, wo es so ziemlich alles zu einem günstigen Preis zu kaufen gibt. Bereits an einem der ersten Stände lachte mich eine kleine, niedlich (so ziemlich alles in Korea ist niedlich gestaltet, selbst der Eingang zum Polizeigebäude, s. u.) verzierte Reisetasche und ich machte den Fehler - einige Frauen werden mich sicherlich verstehen - mit glänzenden Augen darauf zuzulaufen. Der Verkäufer erkannte mich scheinbar als leichtes Opfer und erzählte mir sofort für welchen Preis ich diese Tasche bekommen könnte. Unerfahren beim Handeln und aufgrund der niedlichen Reisetasche mental noch nicht wieder in der Realität befindlich sagte ich nur, dass es ein wenig teuer ist, worauf hin der Händler mir einen besseren Preis machte und dreist anfing, das in die Tasche gestopfte Papier herauszuzerren und demonstrativ auf den Boden zu werfen, als wäre ich auf den Handel schon eingegangen. Aber nicht mit mir (und Ina, die mir auf Deutsch zuflüsterte noch abzuwarten)! Eiskalt lies ich in abblitzen und musste mit ansehen, wie sich die Mimik des Verkäufers von einer Sekunde auf die andere zu einer wütenden Fratze verzog... ihr könnt euch sicherlich vorstellen, in welchem Tempo wir uns von diesem Stand entfernt haben :-) 

Der Eingang zum Polizeigebäude
Als nächste Station auf unserer Stadtrundfahrt war das National Museum of Korea, was sich als ein wenig enttäuschend herausstellte und die vielen Stunden nicht wert war. Die Architektur des Museums ist zwar schön anzusehen, allerdings liegt der Schwerpunkt zum Einen auf der Geschichte Koreas bis zum 18. Jahrhundert und zum Anderen auf Koreas Kunst. Wir vermissten den Bezug zur heutigen Zeit und vor allem die Geschichte Koreas während der letzten 200 Jahre, die aus unserer Sicht interessanter gewesen wäre. 

Da Seouls Paläste sehr viel Zeit beanspruchen würden, hoben wir sie uns für den nächsten Tag auf und machten uns nach erfolgloser zweistündiger Suche eines weiteren Marktes auf den Weg nach Hause um uns für ein Abendessen mit Inas Freunden aus Sprachkurszeiten zu treffen. 

Der eindrucksvolle Gyeonbokgung-Palast so wie ein Museum zum koreanischen Volk (hier wurde veranschaulicht, wie sich das Leben der Koreaner in der Vergangenheit an der jeweiligen Jahreszeit orientierte und verschiedene Bräuche und Traditionen beschrieben) waren für den nächsten Tag geplant. Hier findet ihr einige Eindrücke: 

Der Palast, dessen Gelände sich am Fuße eines Berges befindet.
Ein kleiner Teich mit Pavillon im hinteren Teil des Palastgeländes.
So lief früher der Unterricht ab.

Auf dem Rückweg fiel uns folgender Stand auf: 


Schon mal jemand davon gehört? :-)

Letzter Tag auf Jeju

An unserem letzten Tag auf Jeju hatten wir ein volles Programm, denn unsere Gasteltern wollten es sich nicht nehmen lassen uns noch eine schöne Stelle im Süden der Insel zu zeigen und Abends ein kleines Abschiedsessen zu geben. Nach den letzten Tagen, die eher einer kleinen Abenteuerreise denn einem Entspannungsurlaub ähnelten, bestanden wir jedoch darauf den Vormittag am Strand zu verbringen, bevor es am nächsten Tag in das aufregende Seoul ging.




Während der letzten Stunden am Strand schöpften wir Kraft für die nächste Woche in Seoul und machten uns nach einem kurzen Mittagssnack auf den Weg zurück zum Hostel, wo wir uns mit unseren Gasteltern für einen kleinen letzten Ausflug verabredet hatten. 

Kurzer Einwurf: Als Mittagssnack während unserer Zeit auf Jeju dienten Mandarinen - Jeju ist die Mandarinen-Insel und diese kleine Frucht wächst überall und wird dementsprechend an jeder Ecke verkauft. Wir haben täglich um die zwei Netze Mandarinen verschlungen und es waren die besten, die wir je gegessen hatten. 

Der letzte Ausflug auf Jeju ging zu einer besonders schönen Stelle an der Südküste. Auch wenn die Englischkenntnisse unserer Gasteltern nicht unbedingt die Grundlage für höchstphilosophische Gespräche schufen, war es nie langweilig, immer herzlich und lustig. 




Zurück im Hostel durfte natürlich einen kleines Abschiedsgeschenk nicht fehlen, denn unsere Gasteltern und ihre Warmherzigkeit, Offenheit und Fürsorge haben aus unserem schon spektakulären Trip einen unvergesslichen gemacht. 


Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich den Namen für das köstliche Gericht, das uns unsere Gastmutter zum Abschied gekocht hat, vergessen habe. Das ändert nichts an der Tatsache, dass es vorzüglich gewesen ist ;-) 

Ebenso der Soju! Prost!