Shanghai bei Nacht

Shanghai bei Nacht

Sonntag, 20. Oktober 2013

Chinesische Mauer & Peking

Nach den im letzten Post beschriebenen zwei Wochen, in denen wir das Leben auf Entdeckungstour in Shanghai genossen haben und ein wenig in den (Uni-)Alltag gefunden haben, stand für mich persönlich eine ziemlich lästige Woche bevor: Während der "Goldenen Woche" habe ich mich seit langer Zeit mal wieder intensiv mit meiner Masterarbeit beschäftigt. 

Zur Goldenen Woche: Der 1. Oktober ist der Nationalfeiertag der Chinesen und er geht zurück auf den 1. Oktober 1949, an dem Mao am Tor des Himmlischen Friedens in der Verbotenen Stadt in Peking die Volksrepublik China ausgerufen hat. Im Jahr 2000 wurde die Goldenen Woche (sprich die Nationaltagswoche) eingeführt, um den inländischen Tourismus zu fördern und der Bevölkerung den Besuch weit entfernt wohnender Verwandten zu ermöglichen.

Das hat dazu geführt, dass während dieser Woche die meisten touristischen Orte in China überlaufen sind und zwar in einem für Europäer nicht vorstellbaren Maße. Wir wurden somit von vielen Personen darauf vorbereitet und der ein oder andere hat geraten, sich am besten zu Hause einzuschließen. Diesen Rat nahm ich mir zu Herzen und verband ihn mit der Absicht mich wieder mal mit meiner Masterarbeit zu beschäftigen.

Aber auch diese etwas anstrengende Zeit war irgendwann vorbei und uns stand der nächste Trip bevor: PEKING!!! 

Nach unserem Kurs am Donnerstagnachmittag machten Sina, Kim und ich uns auf den Weg zum Flughafen. Mit einer ca. halbstündigen Verspätung kamen wir nach etwas mehr als zwei Stunden kurz vor Mitternacht in Peking an. 

Tag 1:

Nach einer viel zu kurzen Nacht machten wir uns auf den Weg zur Chinesischen Mauer, denn für den Freitag war das beste Wetter vorhergesagt worden und unsere Nachwuchsfotografen Kim und Sina witterten ihre Chance auf wunderschöne Fotos an der Chinesischen Mauer. 

Es folgen nun die Ergebnisse unserer Shootings beim Spaziergang entlang der Chinesischen Mauer. Meine Rolle dabei war es entweder vor der Kamera zu stehen oder Sina und Kim beim Fotografieren zuzusehen :) Diese Zeit nutzte ich dafür zu genießen, dass ich gerade auf der Großen Mauer in China stand! Mit einer Seilbahn ging es hinauf auf die Mauer:



Bereits in der Seilbahn kann man den ein oder anderen Blick auf die Große Mauer erhaschen:


Bei bestem Wetter nutzen wir diese einmalige Gelegenheit für ein paar Shootings :) Beim Durchsehen der Fotos von Kim und Sina ist mir aufgefallen, dass es gar nicht so leicht ist, mich abzulichten, ohne dass ich merkwürdige Dinge mit meinem Gesicht anstelle ;)


Wir besuchten den Teil der Mauer namens Mutianyu. Hier schlängelt sie sich durch Wälder und Berge. Somit handelte es sich bei unserem Spaziergang auf der Mauer eher um eine zeitweise recht anstrengende Wanderung, bei der es manchmal ziemlich steil hoch bzw. wieder runtergehen konnte. Der Vorteil an diesem Mauerabschnitt ist, dass er nicht allzu sehr überquillt vor Touristen wie andere, bekanntere Mauerabschnitte. Manchmal hatten wir tatsächlich das Glück, Fotos schießen zu können, auf denen niemand im Hintergrund lauert :)

Sehr schönes Motiv! Fotograf: Sina







Den Besuch der Großen Mauer beendeten wir damit, dass wir eine Sommerrodelbahn runterfuhren, was sich als eine geniale Alternative zur Seilbahn herausstellte und auch die Tatsache, dass uns eine Chinesin durch ihre Fahrt im Schneckentempo "ein wenig" aufhielt und stau-ähnliche Verhältnisse auf der Bahn verursachte, störte uns nicht ... :)




Tag 2:

An unserem zweiten Tag in Peking wollten wir die Stadt auf Fahrrädern erkunden, die in unserem Hostel ganztägig für 20 Yuan (ca. 2,50€) zu bekommen waren. Das war eine von Sinas besten Ideen, denn man kommt in Peking mit dem Rad super durch den Verkehr. Zuerst besuchten wir den Glockenturm und den Trommelturm. Besonders der Trommelturm war interessant, denn wir kamen pünktlich für eine Trommelvorführung im Turm an. 

Der Trommelturm.

Vorführung im Trommelturm

Nach der Vorführung stiegen wir die steilen Treppen des Trommelturm wieder herunter und machten uns auf den Weg zum Highlight Pekings: Die Verbotene Stadt.

Eingang zur Verbotenen Stadt. 
Nach ca. 15 Minuten mit dem Fahrrad kamen wir am Eingang der Verbotenen Stadt an und betraten diese nach einem kurzen Fotoshooting mit Mao, dessen Porträt in überdimensionaler Größe über dem Eingang der Verbotenen Stadt hängt.

Unsere kleine Pause, die in ein kreatives Fotoshooting ausartete :)

Wir verbrachten insgesamt ca. vier Stunden in der Verbotenen Stadt und dank eines Reiseführers, den wir im Hostel entdeckt haben (pssst!) waren wir stets genau über die verschiedenen Paläste, Tore, Thröne, etc. informiert. Die ein oder andere Pause nutzen wir um uns auszuruhen, die neuen Informationen zu verarbeiten oder verrückte Fotos  zu machen :) 


Nach der Verbotenen Stadt machten wir uns auf den Weg zum Himmelspalast, der jedoch außer einer schönen Parkanlage nichts zu bieten hatte. Dies kann aber auch daran liegen, dass wir mit dem Besuch der Chinesischen Mauer am Vortag und der Verbotenen Stadt schon ein wenig verwöhnt waren ;)


Den Abend des zweiten Tages verbrachten wir mit den anderen Paderborner Studenten, die ihr Auslandssemester in Peking absolvieren. Nach einem Restaurantbesuch, wo wir zum ersten Mal Peking-Ente probierten, landeten wir in einer Bar an einem kleinen See und amüsierten uns prächtig! :)

Den dritten Tag verbrachten wir mit dem Besuch des Sommerpalastes. Das Wetter spielte jedoch nicht mit und auch unsere Lust auf Sightseeing nach zwei anstengenden Tagen ließen uns eher apathisch als neugierig durch den Sommerpalast wandern. Wir nahmen uns für den nächsten Trip vor zu beachten, dass wir die Tage nicht komplett verplanen und für mehr Balance zu sorgen, damit wir auch am dritten Tag ausgeruhter und motivierter sind :)

Insgesamt war es ein schöner Ausflug nach Peking, wobei die Große Mauer das absolute Highlight gewesen ist! 


Nächste Station: HONG KONG!!!!! :)

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Uni-Start, Mondfest und Hoooot Pot

Nach unserem Trip zum Huang Shan (siehe letzter Post), stand uns der offizielle Uni-Start bevor. Nach einem ewigen Hin und Her bezüglich der Fakultäten, an denen wir Kurse wählen konnten, stellte sich heraus, dass die International School der Tongji University die beste Option für uns war. In den folgenden Wochen haben wir Gelegenheit gehabt mehrere Kurse auszuprobieren um Anfang Oktober dann eine endgültige Wahl zu treffen.

Mit dem Start der Uni fanden wir langsam auch ein wenig in den Alltag. In dieser ersten Woche waren wir (endlich!!!) das erste Mal feiern, haben uns auf die Suche nach potentiellen Restaurants und Cafés im Umkreis der Uni und unseres Apartments gemacht und diese ausprobiert, auch ein Fitnessstudio gegenüber vom Uni-Campus haben wir ausfindig gemacht und uns angemeldet.

Unsere wundervolle WG an unserem ersten Party-Abend :)

Wir haben das schöne Wetter natürlich auch genutzt, um die Stadt zu erkunden. Unsere Spaziergänge durch die Stadt haben wir gelegentlich mit Shopping-Einheiten verbunden und uns abends eine schöne Bar gesucht, wo wir den Tag aufklingen lassen konnten. Ein besonderes Highlight war ein Abend in der Vue-Bar, die sich in den zwei obersten Stockwerken (32./33. Stock) des Hotels "Hyatt on the Bund" befindet. Das obere der beiden Stockwerke hat einen genialen Open-Air-Bereich mit einem atemberaubenden Blick auf die Skyline Shanghais und den Bund. Die folgenden Bilder wurden von Susanne zur Verfügung gestellt ;)






Hier konnten wir für einen Eintritt von 100 Yuan (ca. 12€) zwei leckere Mojito-Coacktails genießen, einen Happen essen und auf den bequemen Betten den Ausblick genießen!

Am 19. September feierten die Chinesen das Mondfest, welches eines der wichtigsten Feste in China ist. Dieses Fest wird auf die Legende von Chang'e zurückgeführt (nähere Infos: hier). Wie der Name schon sagt, wird der Mond an diesem Tag verehrt und aus diesem Grund werden zu diesem Fest Mondkuchen verspeist. Da die Chinesen diesen Tag im Rahmen der Familie feiern, hat sich unsere kleine Übergangsfamilie der Studenten aus Paderborn an diesem Abend getroffen, um an der Flusspromenade mit Blick auf den Bund entlangzuschlendern und die Mondkuchen zu probieren, die es in der Woche vor dem Mondfest an wirklich jeder Ecke zu kaufen gab.


Mondkuchen

Unser Blick auf den Bund während des Mondfest-Spaziergangs.

Da den Chinesen ihre tägliche Mahlzeit äußerst wichtig ist, beschlossen wir bald, dass es an der Zeit war mal so richtig Chinesisch essen zu gehen und probierten ein Restaurant mit dem Namen "Hai Di Lao Huo Guo", in dem Hot Pot (deutsch: Feuertopf) serviert wurde. Das Besondere an diesem Gericht ist, dass in die Mitte des Tisches ein Topf eingelassen ist, in dem eine Brühe während des gesamten Mahls vor sich hin köchelt. Zu Beginn kann man sich aus einer Auswahl verschiedener Geschmacksrichtungen eine Brühe aussuchen und bestellt dann weitere Zutaten (Fleisch, Fisch, Gemüse, Nudeln, Kartoffeln, etc.), die in kleinen Schälchen serviert werden. Dann kann sich jeder die gewünschten Zutaten aussuchen und in die Brühe geben. Die Zutaten werden dann quasi am Tisch gekocht und nach kurzer Zeit kann man schon anfangen zu genießen :)


Natürlich kann man bei einem gemeinsamen Topf nicht immer komplett nachvollziehen, wer was in den Topf getan hat und es ist deshalb nicht zu vermeiden, dass ab und zu das eigene Essen im Mund eines anderen verschwindet, aber es ist ein tolles Erlebnis!